Eine Wohnung im Nordbahnviertel finden
Bis 2026 entstehen im Wiener Nordbahnviertel 10.000 Wohnungen und 20.000 Arbeitsplätze. Dabei gibt es verschiedenste Angebote von der Eigentumswohnung über frei finanzierte Mietwohnungen bis hin zum geförderten Wohnbau der Stadt Wien (oftmals unter dem Titel “Genossenschaftswohnung” bekannt, auch wenn es oft gar keine Genossenschaften sind) der rund ein Drittel ausmacht. Doch welcher ist der beste Weg, eine Wohnung im Nordbahnviertel zu finden?
Im Podcast-Interview erzählen Josef Cser (Geschäftsleitung Wohnservice Wien) und Isabella Jandl (Prokuristin und Bereichsleitung der Wohnberatung Wien), welche unterschiedlichen Wege zu einer Wohnung es gibt. In der nächsten Podcast-Folge im Oktober stelle ich euch konkrete Projekte vor.

Wer sind all die Menschen, die sich dazu entschieden haben, am Wiener Nordbahnhof zu wohnen und zu arbeiten? Was steckt hinter den Ideen für Baugruppen, alternative Lokale und Initiativen zur Belebung des Viertels?
In jeder Folge hörst du einen Menschen, der im Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhof lebt oder arbeitet oder das Viertel im Rahmen einer Initative belebt.
Beim 108. Nordbahnvierteltreff der Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB*) gaben Wolfgang Strenn (Magistratsdirektion – Programmleitung Nordwestbahnhof) und Ljuba Goger (MA 21 B – Stadtteilplanung und Flächenwidmung) Einblicke in die die Stadtentwicklungspläne für den ehemaligen Nordwestbahnhof.
Den Podcast unterstützen: https://steadyhq.com/de/plans/92908adc-a42c-4cbc-ae4d-6be864d44b95
Fotos der wichtigsten Folien von Ljuba Goger:
Falls die automatischen Kapitelmarken nicht funktionieren, kannst du manuell zu den einzelnen Themen springen:
00:03:29: Vorstellung Ljubljana Goger
00:04:59: Planüberblick
00:08:49: Städtebauliches Leitbild
00:24:39: Straßenführung und Straßenbahn
00:27:36: Verdichtung und Versiegelung
00:30:01: Kritik der Bürgerbeteiligung
00:34:59: Beschaffenheit der Grünflächen
00:37:06: Straßenbahn 12
00:38:28: Mitbestimmung
00:39:44: Leistbarer Wohnraum
00:41:42: Bestbieter vs Bestnutzer
00:42:09: Baugruppen
00:42:55: Bauhölzer
00:45:31: Lösung für Rebhangasse
00:54:39: Bauphasen
00:59:48: Kreislaufwirtschaft
01:02:37: Thema Wind
01:05:22: Garagenzufahrten
01:10:47: Bürgerbeteiligung

Hier werden die wichtigsten Fragen aus dem Gespräch beantwortet
Wohnservice Wien oder direkter Kontakt zu den Bauträgern, um eine Wohnung im Nordbahnviertel zu finden?
Bei geförderten Wohnbauten werden 30 bis 50 Prozent der Wohnungen direkt über Wohnservice Wien bzw. über die Wohnberatung Wien angeboten. Dabei bekommt die Wohnservice ein gewisses Kontingent, das sich nicht mit den direkt vom Bauträger angebotenen Wohnungen überschneidet. Dabei wird laut Josef Cser darauf geachtet, dass es keine Unterschiede in der Qualität der Wohnungen gibt. Will heißen: Auch über die Wohnberatung Wien vergebene Wohnungen haben “bessere Lagen”. Es ist auch möglich, sich für ein Projekt gleichzeitig über Wohnservice Wien und den Bauträger anzumelden – so steigen die Chancen. Preisunterschiede für die geförderten Wohnungen der Stadt Wien gibt es dabei nicht – es ist also weder billiger noch teurer, die Wohnung via Wohnticket zu beziehen.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um eine Wohnung im Rahmen des geförderten Wohnbaus im Nordbahnviertel zu erhalten?
Wer ein Wiener Wohn-Ticket löst, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
- Mindestalter 17 Jahre
- Zwei Jahre durchgehender Hauptwohnsitz an der aktuellen Wiener Adresse
- Österreichische Staatsbürgerschaft oder gleichgestellt
- Unterschreiten der Einkommenshöchstgrenzen nach dem Wiener Wohnbauförderungs- und Wohnhaussanierungsgesetz (WWFSG). Will heißen:
Geförderte Mietwohnungen und Wohnungen der Stadt Wien
Anzahl der Personen | Netto-Jahreseinkommen | Netto-Monatseinkommen (14-mal) |
1 Person | EURO 47.740,00 | EURO 3.410,00 |
2 Personen | EURO 71.130,00 | EURO 5.080,71 |
3 Personen | EURO 80.500,00 | EURO 5.750,00 |
4 Personen | EURO 89.850,00 | EURO 6.417,86 |
Bei SMART-Wohnungen – das sind noch preisgünstigere, aber auch kompaktere Wohungen – braucht man zusätzlich einen “begründeten Wohnbedarf”:
- JungwienerInnen (jünger als 30 Jahre alt)
- Getrennter Haushalt (bisher getrennter Haushalt der Partner*innen, bei Zusammenziehen hätte man in den jeweiligen Wohnungen zu wenig Platz)
- Überbelag (die bestehende Wohnung ist für die Anzahl der Bewohner*innen zu klein. Hier gilt: Überbelegt ist zB. eine Ein-Zimmer-Wohnung ab 2 Personen, eine Zwei-Zimmer-Wohnung ab 3 Personen, etc.)
- Alleinerziehend
- Altersbedingter Wohnbedarf
- Krankheitsbedingter Wohnbedarf
- RollstuhlfahrerIn bzw. barrierefreier Wohnbedarf
Josef Cser Isabella Jandl
Isabella Jandl im Podcast-Interview
Wie lange wartet man auf eine Wohnung?
Die Wartezeit hängt – wenn man beim Wohnservice angemeldet ist – von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählt auch, wie lange man schon sucht. Interessant für jene, die schon länger in Wien wohnen: Hier gibt es “Bonus-Monate”, die angerechnet werden können. Lebt man bereits 5 Jahre in Wien, werden 3 Monate gutschrieben, bei 10 Jahren sind es 6 Monate, maximal 9 Monate gibt es, wenn man 15 Jahre und länger in Wien gewohnt hat. Dadurch wird man bei den Listen vorgereiht.
Teilt das Wohnservice Wien Wohnungen zu?
Nein. Man kann, sobald man ein Wohn-Ticket gelöst hat, das Angebot auf der Website durchstöbern und sich für konkrete Projekte/Wohnungen anmelden. Aufgrund der angegebenen Daten wird man dann gereiht. Ist man auf Platz 1, kann man die Wunsch-Wohnung besichtigen. Der Vertrag wird aber schließlich mit dem Bauträger abgeschlossen.
Bleibt die Miete niedrig?
Geförderte Wohnbauten unterliegen dem Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz, die Mieten bleiben daher auch nach Ablauf der Förderungen niedrig. Die Mieten dürfen im Anschluss (abgesehen von der Indexierung) nicht an den Marktpreis angepasst werden.
Kann ich die Wohnung kaufen?
Das ist von Projekt zu Projekt – je nach Art der Förderung – verschieden. Bei Wohnungen, die via Wohnservice angeboten werden, sieht man auf einen Blick, ob es später eine Eigentumsoption gibt.
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